Du bist, was Du isst – Teil II

Wieso Deine Ernährungsweise viel über Dich verraten kann.

Dein Essverhalten kann viel über Deine körperliche und emotionale Verfassung verraten.

29 Jun 2022

Emotionale und körperliche Mängel und Verträglichkeiten

In diesem dritten und letzten Beitrag der Reihe „Du bist, was Du isst“ geht es um die Aussage Deiner Ernährung und Deiner Verträglichkeiten bzw. Unverträglichkeiten bezüglich Deiner körperlichen und emotionalen Gesundheit.

Körperliche Gesundheit

Das was wir vertragen, kann uns auch eine Menge über unseren Gesundheitszustand verraten. Sind wir in der Lage gut gewürztes zu essen oder ist der Gedanke daran schon zu viel? Können wir Fette essen oder liegen sie uns schwer im Bauch? Wie sieht es mit den Kohlenhydraten, Gemüse und Proteinen aus?

Wenn der Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht geraten ist, sind wir zumeist nicht mehr dazu in der Lage unsere Nahrung richtig zu verdauen.

Um z.B. Proteine verdauen zu können, benötigen wir Magensäure. Diese ist bei Stress oft reduziert, weswegen wir nach dem Essen unter Sodbrennen oder Reflux leiden können. Es kann sich eine richtige Abneigung gegen Proteine entwickeln, wenn wir nicht mehr dazu in der Lage sind sie anständig zu verdauen oder aufzunehmen. Eine geringe Magensäure führt auch dazu, dass nicht alle Bakterien im Magen abgetötet werden und diese dann in den Darm gelangen und das dortige Gleichgewicht stören.

Die Kohlenhydrataufspaltung beginnt dagegen schon im Mund. Hier werden mit dem Speichel Enzyme ausgeschüttet, die für die Aufspaltung von Kohlenhydraten wichtig sind. Sind zu viele Stresshormone im Blut haben wir häufig einen komplett trockenen Mund (Adrenalin) oder der Speichel ist nicht optimal im PH-Wert und der Zusammensetzung. Der erste Aufspaltungsschritt findet also nicht vollständig statt und der Nahrungsbrei „rutscht“ nicht so gut.

Übrigens: Wer nicht lange und ausreichend genug kaut, kann hier ebenfalls Probleme bekommen, wenn der Magen es mit zu großen Stücken zu tun bekommt und fehlenden Enzymen aus dem Speichel.

Im Zwölffingerdarm geht der Verdauungsprozess weiter. Hier müssen Verdauungsenzyme aus der Bauchspeicheldrüse und Galle dem Nahrungsbrei zugeführt werden. Ohne Galle kann der Körper Fette nicht verdauen bzw. aufnehmen, ohne die anderen Verdauungsenzyme mangelt es ebenfalls an der Verdauung der weiteren Nährstoffe. Bei einem unverdauten Nahrungsbrei kann es zu Fäulnisprozessen und Beschädigungen der Darmschleimhaut kommen. Luftansammlungen, Blähungen, Fettstühle, Intoleranzen und Allergien können die Folge sein.    

Es lohnt sich also einmal genauer zu prüfen, warum du eine starke Abneigung gegen das eine oder anderen Lebensmittel hast, bzw. wie sich der Körper dabei unterstützen lässt, die jeweiligen Nahrungsmittel besser zu verdauen.

Die emotionale Symbolkraft von Lebensmitteln

Abneigungen haben aber nicht immer nur etwas mit der physischen Verdaubarkeit von Nahrungsmitteln zu tun. Häufig hängt auch eine emotionale Komponente mit den Unverträglichkeiten und Abneigungen zusammen. Unter den Reitern „Ernährung“ und „Coaching“ bin ich ja schon ein bisschen darauf eingegangen.

Sehr spannend finde ich aber auch das Thema, ob bestimmte Lebensmittel auch eine energetische Botschaft für uns haben, also vielleicht für etwas stehen, ebenso die Weißwurst für bayrische Küche steht, der warme Kakao für eine schöne Kindheitserinnerung und Rüben und Kohl in Norddeutschland lange Zeit als „Arme-Leute-Essen“ galten.

Was wäre also, wenn uns der Jieper (Heißhunger) auf ein Lebensmittel oder die Abneigung gegen ein bestimmtes Lebensmittel auch etwas über unsere tieferliegenden Themen sagen können, auf die uns unser Unterbewusstsein hinweisen möchte.

Zu dieser Lebensmittelsymbolkraft gibt es ein Buch von Christiane Beerlandt „Das Füllhorn – Psychologische Symbolsprache der Nahrungsmittel.“ Dies ist kein wissenschaftlich, studienbasiertes Buch, was es aber meiner Meinung nach nicht schlechter macht. Viel mehr empfinde ich es häufig als hilfreich, wenn ich meinem Unterbewusstsein mal wieder nicht zuhören möchte und stattdessen den ganzen Tag Gurken in mich hineinfuttere.

Bevor ich meinen eigenen Weg nach der Therapie von Katia Trost begonnen habe, habe ich mich z.B. täglich mit Kartoffeln, Eiern und Zucchini versorgt (natürlich auch ein paar anderen Sachen, aber vor allem diesen).

Laut dem Buch geht es grob bei

  • den Kartoffeln darum in den Kontakt mit dem eigenen Selbst zu kommen
  • den Eiern darum den sicheren Ort in sich selbst zu finden
  • den Zucchini darum loslassen zu lernen, um daraus Freiheit zu erfahren

Kaum hatte ich die Therapie angefangen, brauchte ich die Eier und die Kartoffeln nicht mehr, dafür hatte ich aber einen immensen Appetit auf Buchweizen (Fokus auf ein stabiles Fundament Verantwortung übernehmen und aufhören zu flüchten).

Laut Christiane Beerlandt besteht diese starke Lust auf ein Lebensmittel vor allem solange man sich nicht mit den dahinter liegenden Themen auseinandersetzt. Natürlich hilft das Wissen um das Thema noch nicht dabei, das Thema auch zu lösen. Wenn man aber die richtigen Tools an der Hand hat, kann es toll sein, sich verschiedene Mittel zunutze zu machen, um sein Unterbewusstsein ein bisschen näher kennenzulernen und zu verstehen, was es einem versucht mitzuteilen.