Nebennieren & Nebennierenschwäche

Die Nebennieren sind unsere körpereigene Stress-Management-Zentrale. Sie sind die Hormondrüsen in unserem Körper, die unser Überleben sichern und unsere Ressourcen einteilen müssen. Da Überleben immer vor Leben steht, sind die Nebennieren den anderen Drüsen vorangestellt. Doch was passiert mit den Nebennieren bei unseren heutigen kontinuierlichem Stresspensum und woran zeigen sich die Folgen?

Was Du auf dieser Seite findest:

Auf dieser Seite erfährst du in Kürze, was die Nebennieren sind und welche Bedeutung sie für Deinen Stoffwechsel und Dein Hormonsystem haben. Außerdem beschreibe ich Dir, was eine Nebennierenschwäche ist und wie sie sich äußert.

Die Nebennieren und ihre Bedeutung für das Hormonsystem und den Stoffwechsel

Die Nebennieren sitzen wie kleine Hütchen auf den Nieren und verdanken dieser Position ihren Namen. Sie haben allerdings in ihrer Funktion nichts mit den Nieren zu tun, sondern sind Hormondrüsen.

Die Nebennieren produzieren u.a. das Hormon Kortisol und den Neurotransmitter Adrenalin, welcher eine hormonartige Wirkung besitzt, und schütten diese bei Bedarf aus.

Kommen wir also in eine Gefahrensituation bzw. in eine Situation, die sich für unseren Organismus als Gefahr darstellt, wird zunächst Adrenalin ausgeschüttet. Dieses sorgt dafür, dass sehr schnell Energie mobilisiert wird, damit wir in der Lage sind zu fliehen oder zu kämpfen. So ist die Durchblutung unserer Extremitäten und die Schärfung unserer Sinne in einer solchen Situation deutlich wichtiger als unsere Verdauung. 

Kortisol ist dagegen unser Langzeitstresshormon. Geht die Gefahr also nicht schnell vorüber, wird dieses Hormon ausgeschüttet und wir laufen langfristig im Überlebensmodus. D.h. es werden Ressourcen mobilisiert, um das Überleben zu sichern und vermeintlich unwichtigeren Bereichen wie z.B. der Haarpracht entzogen. Außerdem beginnen wir Energiespeicher in Form von Körperfett anzulegen. Auch die Entgiftung und die Verdauung bekommen im Überlebensmodus keine große Aufmerksamkeit.

Je länger der Überlebensmodus anhält desto mehr Ressourcen werden mobilisiert. Diese nimmt der Körper zunehmend aus Geweben, die zunächst für das Überleben zweitrangig sind (Haut, Haar, Zähne, Knochen).

 

Und wie wirkt sich das aus?

Überleben steht über Leben. Übertragen auf unser Hormonsystem bedeutet dies, dass die Nebennieren in der Rangordnung über der Schilddrüse stehen. Denn die Schilddrüse koordiniert alle Aufbauprozesse und die Verdauung. Beides ergibt für den Organismus aber nur Sinn, wenn keine Notwendigkeit in der Sicherung des direkten Überlebens gesehen wird. Im Überlebensmodus wird die Schilddrüse also gedrosselt und damit auch unser Stoffwechsel.  

Die Funktion der Nebennieren im Alltag

Natürlich ist nicht jegliche Form von Stress schlecht. Um im Leben voranzukommen und im Alltag etwas zu schaffen, brauchen wir ebenfalls unsere Stresshormone.

Gesunde Nebennieren schütten das Hormon Kortisol z.B. nicht in der immer gleichen Menge über den Tag verteilt aus, sondern in einer Kurve. So sollte nach dem Aufstehen die Kortisolausschüttung steigen, bis sie gegen Mittag ihr Hoch erreicht und dann langsam über den Nachmittag bis zum Abend hin abflacht. Haben wir morgens zu wenig Kortisol, kommen wir schwer aus dem Bett und haben wir nachts noch einen zu hohen Kortisolspiegel, wird das Einschlafen schwer fallen.

Unserer Stressoren

Dabei handelt es sich bei Stress nicht nur um den allen bekannten Alltagsstress. Für den Organismus gibt es viel mehr Faktoren, die Stress und Gefahr bedeuten:

Was ist eine Nebennierenschwäche?

Alles hat ein Ende – das gilt auch für die Leistungsfähigkeit unserer Nebennieren. Denn diese sind dafür ausgelastet, uns über knappe Zeiten und lebensbedrohliche Situationen zu helfen, nicht aber dafür aufgrund unseres Lebensstils dauerhaft zu feuern.

Eine dauerhafte Belastung der Nebennieren führt mit der Zeit dazu, dass diese immer mehr erschöpfen. Je nach gesundheitlicher Konstitution passiert dies bei den einen früher und bei den anderen später. Frauen haben z.B. zumeist schwächere Nebennieren als Männer, was dazu führen kann, dass sie die Erschöpfung bereits in jüngeren Jahren zu spüren bekommen. So oder so bekommt allerdings jeder irgendwann die Resultate eines Lebens im Stress gezeigt.

Katia Trost beschreibt in ihrem Buch „Nebennierenschwäche“ den Verlauf der Nebennierenschwäche wie folgt:

Phase 1: Adrenalin und Kortisol sind hoch

Die erste Phase zeigt sich wie ein typisches Studentenleben. Es kann noch vieles gleichzeitig gemacht werden (arbeiten, feiern, etc) und kleine Anzeichen (wie ein verschobener Tag-und-Nachtrhythmus) werden als Kleinigkeiten abgetan.

Phase 2: Adrenalin runter und Kortisol hoch

Die zweite Phase zeichnet sich dadurch aus, dass der Körper mehr Energie konserviert und wie oben beschrieben aus den unwichtigeren Geweben zieht. So werden z.B. die Haare dünner, die Hüften breiter und die Verdauung schlechter.

Phase 3: Kortisol runter

In der dritten Phase ist weniger möglich. Die Erschöpfung wird spürbar und das Bedürfnis zu schlafen wird größer. Infektionen und das Bedürfnis nach Pausen können sich häufen.

Phase 4: Adrenalin hoch und Kortisol runter

In Phase 4 geht es innerlich um das reine Überleben. Der Körper steht kurz vor dem Zusammenbruch. Die Lebensqualität wird maßgeblich eingeschränkt. 

Die Symptome einer Nebennierenschwäche

Hier kannst Du einige der Symptome, die in einem Zusammenhang mit einer Nebennierenschwäche stehen können, finden. Viele der Symptome würdest du wahrscheinlich gar nicht mit Problemen des Hormonsystems zusammenbringen.

Innerlich spürbar:

Verdauungsprobleme (Sodbrennen, Leaky-Gut, Verstopfung, Durchfall etc.)

Eingeschränkte Beweglichkeit durch Verspannungen, Osteoporose, Gelenkbeschwerden etc.

Verschiebung des Tag-Nachtrhythmus, Tagestief und Tagesmüdigkeit, Ein- und Durchschlafstörungen, Erschöpfung (dauerhaft oder z.B. nach dem Sport) etc.

Hormonstörungen wie z.B. Östrogendominanz, Schilddrüsenunter-/überfunktion, PMS, Regelbeschwerden, Insulinresistenz etc.

Herz-Kreislauf-Beschwerden wie z.B. hoher Blutdruck, hohe Pulsfrequenz, Angina Pectoris, Arterienverkalkung etc.

Autoimmunerkrankungen, Asthma, Allergien, häufige Infekte, Nahrungsmittelintoleranzen

und viele mehr….

Eine ausführlichere Auflistung dereinzelnen Symptome findest Du unter: Nebennierenkur.de.

Äußerlich sichtbar:

Unter- oder Übergewicht (ohne etwas dagegen tun zu können),

Haarverlust, brüchige/wellige Nägel, Zahnverfall,

Schwellungen,

Vermehrte Faltenbildung, graue Haare,

Krampfadern, Besenreiser