Struktur von außen
Eine innere Struktur ist die Basis für unsere Fähigkeiten und unser Sein. Sowohl unser physischer Körper, als auch unsere Psyche und auch alles andere auf der Welt haben eine zugrundeliegende Struktur. Wenn es uns allerdings an Struktur mangelt oder wenn wir falsche kompensierte Strukturen brechen, ist es häufig ein längerer Prozess, die richtige Struktur aufzubauen
Wie entsteht Struktur in der Kindheit?
Struktur ist unglaublich wichtig für unser Sicherheitsempfinden als Kinder. Eltern sind dafür da, den Alltag des Kindes zu strukturieren und darauf aufzupassen, dass dieser Alltag gut für das Kind ist. D.h. sie sorgen dafür, dass genug geschlafen und gegessen, sich bewegt und die richtige Kleidung getragen wird. Denn dazu sind Kinder allein noch nicht in der Lage.
Diese Struktur bildet eine Art Rahmen, in dem sich Kinder sicher bewegen und ausprobieren können. Sie kennen die genauen Grenzen und laufen nicht Gefahr aus diesem Rahmen heraus zu brechen. Fehlt es den Eltern und später dem Umfeld allerdings an Struktur, werden die Kinder nicht freier in ihrer Handlung sondern unsicherer. Um das Bedürfnis nach Sicherheit zu befriedigen oder aber weil unsere Gesellschaft es von unserer Entwicklung verlangt, werden Kompensationen aufgebaut.
Kompensierte Struktur
Die Kompensationen ähneln häufig einer gezwungenen Kontrolle anstatt einer aus sich selbst heraus kommenden Sicherheit.
Während sich fehlende und nicht kompensierte Struktur häufig durch Chaos ausdrückt: im außen z.B. durch ein Zimmer, das aussieht als wäre eine Bombe eingeschlagen oder im innen durch z.B. ein völlig hysterisches Immunsystem, zeigt sich Kompensation zumeist genauso auffällig, ist aber gesellschaftlich akzeptierter.
Ein schönes Beispiel für kompensierte Struktur ist z.B. Zwanghafte Sauberkeit und Ordnung.
Wenn man z.B. bei einer Person zu Besuch ist, die alles was man anfasst oder nur leicht bewegt, fast zwanghaft wieder gerade rücken muss, dann kann man vor einer Person stehen, die Ordnung stark kompensiert durch Kontrolle.
Das gleiche gilt für jemanden, der seine Lebensmittel genau abwiegen muss, bevor er sie essen kann. Auch hier ist es nicht die innere Stimme, die lenkt und die exakt weiß, was für die Person gut ist, weswegen diese Unsicherheit durch den Verstand kompensiert wird.
Ob Chaos oder Kompensation: fehlende Struktur ist schmerzhaft. Denn es wirft innerlich bewusst oder unbewusst eigentlich immer die Frage auf:
„Warum kann ich nicht so sein wie die anderen?“
„Warum fällt mir das so schwer?“
etc.
Hinzu kommt noch, dass Kompensationen unglaublich viel Energie benötigen, denn wir setzen zwangsweise mit unserem Verstand um, was uns innerlich fehlt. Haben wir wenig oder praktisch keine Energie mehr, brechen die Kompensationen ein und wir sehen, wo wir wirklich stehen. Und das ist noch schmerzhafter.
Struktur von außen
Die innere Struktur lässt sich aufbauen, indem z.B. Entwicklung nachgeholt und Entwicklungslücken gefüllt werden. Hierauf basiert die Metahormonix-Therapie.
Doch die Therapie konzentriert sich vor allem darauf, die Hindernisse und Heilblockaden aus dem Weg zu räumen, damit die Entwicklung nachgeholt werden kann. Das Nervensystemtraining nach NPE z.B. hilft zusätzlich dabei, dass echte Strukturen im Nervensystem aufgebaut werden. Hierzu gibt es eine schöne Folge im Hormonconnection Podcast mit Johanna Llin. Doch die Umsetzung im Alltag muss immer noch gegangen werden.
Aus diesem Grund ist es sehr oft notwendig, sich Strukturen von außen zu suchen, mit Hilfe derer man sich die richtige Struktur antrainieren kann.
Struktur durch Nebennierenkur & Coaching
Eine dieser meiner Ansicht nach sinnvollen Strukturen von außen ist die Nebennierenkur. Denn neben der Entlastung hilft die Nebennierenkur dabei zu lernen, wie man den Körper optimal versorgt. Außerdem hilft sie von außen der natürlichen Funktionsweise der Nebennieren auf die Sprünge, sodass diese zurück in ihre zyklische Struktur finden kann.
Wir können sie aber auch dafür nutzen, unseren Alltag zu strukturieren und unsere Wahrnehmung gegenüber unserer körpereigenen Symptomsprache zu schulen.
Das gleiche gilt für Coaching. Wenn wir selbst noch nicht dazu in der Lage sind, uns zu strukturieren, können wir uns von einem Coach an die Hand nehmen lassen, der dabei hilft, die richtige Struktur zu finden, uns spiegelt, wenn wir uns festgefahren haben und uns motiviert, wenn es hart wird.